Mit dem Zug zwischen den nebligen Bergkämmen im Herzen der Berge in Sri Lanka - Besuch einer biodynamischen Teeplantage
Sonntag, 16 Februar: wir besuchen ein biodynamisches Teeanbaugebiet in der Provinz Uva, inmitten der kühlen, feuchten Hügel Sri Lankas. In Ella, einem touristischen Ort, der für die Schönheit seiner Landschaften bekannt ist, warten wir nervös auf den Zug. Wir hoffen, dass er kommt und wir einen Platz finden. Seit 3 Tagen führen wir ein echtes Sri Lankesisches Leben, indem wir uns täglich mit dem Zug fortbewegen, zuerst von Kandy nach Ella und gestern von Ella nach Haputale (für den Besuch der Lipton-Teefabrik).
Von Kandy nach Ella hatten wir uns für ein Ticket in der 2. Klasse entschieden, da wir wussten, dass die 1. Klasse nicht direkt am Schalter gebucht werden kann. Als wir aber dann die überfüllten Waggons der 2. Klasse sahen, setzten wir uns in die 3. Klasse. Letztendlich haben wir, abgesehen von ein paar Kakerlaken, die bei jedem Halt aus ihren Verstecken krochen, die Reise genossen und sind in das lokale Leben eingetaucht. Touristen wählen sonst die 1. oder 2. Klasse, da sie etwas mehr Komfort bevorzugen. Und dann gibt es noch die Instagramer, die sich aus der Zugtür lehnen, um riskante Fotos zu machen.
Uns gefällt es, von sri-lankischen Lächeln umgeben zu sein. Gestern, auf dem Rückweg nach Ella, haben wir öffentliche Busse genommen, weil der Zug mehr als zwei Stunden Verspätung hatte. Es ist also immer ein Abenteuer, in Sri Lanka mit dem Zug zu fahren, aber es gefällt uns!
Uns gefällt es, von sri-lankischen Lächeln umgeben zu sein. Gestern, auf dem Rückweg nach Ella, haben wir öffentliche Busse genommen, weil der Zug mehr als zwei Stunden Verspätung hatte. Es ist also immer ein Abenteuer, in Sri Lanka mit dem Zug zu fahren, aber es gefällt uns!
Als der Zug einfährt, sehen wir schon, dass die Waggons in der 2. Klasse voll sind, aber das ist nicht so schlimm, dann setzen wir uns halt in die 3. Klasse. Wir müssen zur Haltestelle Idalgashinna fahren, etwa 1 Stunde von Ella entfernt. Idalgashinna liegt auf 1.800 m Höhe und ist ein Dorf inmitten von Teeplantagen. Diese Bergregion ist sehr natürlich und vom Zug aus sind die Landschaften wunderbar.
Als wir am Bahnhof ankommen, wartet Gnana auf uns, um uns zur Teefabrik zu bringen. Die 75 Jahre alte weisse Fabrik mit ihren karierten Fenstern ist ein viktorianisches Industriedesign und versetzt uns in die Kolonialzeit zurück.
Vor dem Betreten müssen wir Schutzkleidung und eine Haube mit Clipverschluss anziehen, um die Hygienestandards im Inneren aufrechtzuerhalten. Bei unserem Besuch lernen wir die verschiedenen Schritte der Schwarzteeherstellung kennen:
- Welken: Nach dem Pflücken werden die Teeblätter auf Gestellen ausgebreitet, um die Feuchtigkeit zu entziehen und sie durch warme Luftströme weicher zu machen..
- Rollen: Nach dem Welken werden die aufgeweichten Blätter mithilfe einer mechanischen Walze gerollt, um ihre Zellen aufzubrechen und ihre Enzyme freizusetzen..
- Oxidation: Durch den Kontakt mit Sauerstoff wird der Tee bei Raumtemperatur oxidiert.
- Trocknung: Die Blätter werden "geröstet", um sie zu trocknen und den Oxidationsprozess zu stoppen.
Schwarzer Tee ist am stärksten oxidiert, grüner Tee wird 1 Minute gekocht und oxidiert nicht. Hier produzieren 1'400 Mitarbeitende täglich 400 Kilo Tee. Das mag nach viel klingen, aber im Vergleich zur Dambatenne-Teefabrik in Haputale, die von Sir Thomas Lipton erbaut wurde und täglich 40.000 Kilogramm Tee produziert, ist dieser Garten von überschaubarer Grösse.
Nach der Besichtigung wird in der Lounge eine Degustation angeboten. Auf einem Tisch stehen etwa zehn Tassen, und vor jeder steht eine Schale mit der Bezeichnung: pekoe, orange pekoe, broken orange pekoe, dust. Wir hatten bereits gelernt, dass der FBOP, der Tee, der uns für die Zubereitung unserer Gewürztees am meisten interessiert, die feinsten Blätter enthält, in der die Knospe und die beiden Blätter zusammen gepflückt werden. Bei der Degustation wurde uns jedoch bewusst, dass dieses Landgut eine grosse Vielfalt an schwarzen und grünen Teesorten anbietet, darunter eine exklusive Kollektion sorgfältig von Hand kreierter Tees.
Wir sitzen zusammen und essen leckere, würzige Linsenplätzli während wir über den Tee plaudern, doch plötzlich gerät Gnana in Panik, denn die Teeplantagen, die er uns zeigen will, liegen in Richtung Haputale und wir müssen uns beeilen, um den Zug nicht zu verpassen, denn er fährt nur drei Mal am Tag. Wir müssen Schmunzeln: Langsam kennen wir uns aus mit den Zügen in Sri Lanka. Wir haben keine Zeit mehr, unsere Tassen auszutrinken, und eilen hinaus zum Auto, das uns zum Bahnhof bringt. Dort bekommen wir 1 Kilo Tee mit auf den Weg, hübsch verpackt in gelbem Papier, und springen mit Gnana, der noch schnell unsere Zugtickets gekauft hat, in den ersten Waggon.
Nach der Besichtigung wird in der Lounge eine Degustation angeboten. Auf einem Tisch stehen etwa zehn Tassen, und vor jeder steht eine Schale mit der Bezeichnung: pekoe, orange pekoe, broken orange pekoe, dust.
Und dieses Mal haben wir das Privileg, in der 2. Klasse zu sitzen, während Gnana sich im Zwischenwagon mit einem Bekannten unterhält. Wenn man die Plantagen vom Fenster aus betrachtet, kann man sich nur vorstellen, wie hart die Arbeit für die tamilischen Teepflückerinnen sein muss. Kaum zu glauben, dass der Tee vor angeblich mehr als 5000 Jahren in China entdeckt wurde. In Sri Lanka gab es zunächst Kaffeeplantagen, die aber in den 1860er Jahren von einem Pilz verwüstet wurden. So wurden an deren Stelle Teebäume angepflanzt, die durch die idealen klimatischen Bedingungen im Hochland schnell gedeihten. Dank grosszügiger Sonneneinstrahlung, reichlicher Niederschläge und saurer Erde zählt der duftende Ceylon-Tee heute zu den edelsten Teesorten.
Der Idalgashinna-Garten wurde 1984 gegründet und wurde schnell zu einem der Pioniere in der Anwendung biodynamischer Landwirtschaft und in der Herstellung von biodynamischen Pflanzenpräparaten in Sri Lanka.
In Haputale steigen wir in Gnanas Jeep, um zu den Plantagen zu fahren. Der Idalgashinna-Garten wurde 1984 gegründet und wurde schnell zu einem der Pioniere in der Anwendung biodynamischer Landwirtschaft und in der Herstellung von biodynamischen Pflanzenpräparaten in Sri Lanka. Spezielle homöopathische Heilpflanzen und auf Kuhdung basierende Bodenaktivierer werden verwendet, um den Boden zu beleben, damit gesunde Pflanzen wachsen können. So werden getrocknete und mit Dung gefüllte Kuhhörner in der Erde vergraben, um das Bodenleben zu fördern und einen qualitativ hochwertigen Tee zu gewährleisten. Darüber hinaus orientiert sich Gnana an den planetarischen und kosmischen Rhythmen sowie deren Einfluss auf die Pflanzen, da die landwirtschaftlichen Aktivitäten auf einem biodynamischen Bauernhof darauf abzielen, die kreativen Kräfte der Natur zu nutzen, um Kulturen zu erzeugen, die tatsächlich angereichert wurden.
Es ist das einzige Sprühmittel, das die Teepflanzen erhalten. Die Mischung aus Kuhdung, natürlichem Phosphat und zerkleinerten Eierschalen ist eine wirksame Alternative zu Pestiziden.
Bei unserer Ankunft führt uns Gnana in den Kompostierungsbereich, denn hier beginnt alles mit einer biodynamischen Zubereitung, die auf den Prinzipien von Rudolf Steiner, dem österreichischen Begründer der Biodynamik, beruht. Es ist das einzige Sprühmittel, das die Teepflanzen erhalten. Die Mischung aus Kuhdung, natürlichem Phosphat und zerkleinerten Eierschalen ist eine wirksame Alternative zu Pestiziden.
In kleine, flache Gruben aus roten Ziegelsteinen gelegt, ruht der Kuhdung 30 Tage lang, bevor er gewendet wird. Unter kontrollierten Bedingungen entwickeln sich nach weiteren 30 Tagen gute Bakterien.
Wenn der Dung "reif" ist, fügt Gnana zerdrückte Eierschalen und natürliches Phosphat hinzu und verdünnt ein wenig dieser Mischung mit Wasser, um damit die Teesträucher zu besprühen.
Bei unserer Ankunft führt uns Gnana in den Kompostierungsbereich, denn hier beginnt alles mit einer biodynamischen Zubereitung, die auf den Prinzipien von Rudolf Steiner, dem österreichischen Begründer der Biodynamik, beruht.
In Idalgashinna teilen sich die Teesträucher den Boden mit dem Regenwald und werden von Bäumen, Felsen und anderen Pflanzen durchsetzt, die ihnen etwas Schatten spenden.
Später folgen wir einem Pfad, der uns zu einzigartigen Teeplantagen führt, die im Kontrast zu allen Anderen stehen.
Diese sind normalerweise perfekt geordnet und bilden konzentrische Linien, aber in Idalgashinna teilen sich die Teesträucher den Boden mit dem Regenwald und werden von Bäumen, Felsen und anderen Pflanzen durchsetzt, die ihnen etwas Schatten spenden.
Wir sind völlig überrascht von diesem Garten und Gnana lädt uns auf eine zweite Tasse Tee ein, bevor wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof machen. Der handgepflückte Idalgashinna-Tee mit seinem runden Geschmack und seinen blumigen Noten ist einer der besten in Sri Lanka, aber was uns besonders gefällt, ist, dass er mit Hilfe biodynamischer Praktiken wächst.
Wenn alle Teegärten wie Idalgashinna aussähen, hätten die Teeplantagen das Hochland nicht in Landschaften verwandelt, die von Teekulturen geformt wurden. Aus der Sicht eines Besuchers mögen die Teeplantagen harmonisch und exotisch wirken, doch wie viele Hügel haben durch sie ihre Wälder verloren?
Auf dem Rückweg zum Bahnhof freut sich Gnana zu hören, dass die jüngere Generation in Europa zunehmend umweltbewusster wird und sanftere Anbaumethoden zu schätzen weiss. Wir hoffen, dass unsere Begeisterung ihn dazu ermutigt, seine Leidenschaft für die Biodynamik auch an andere Plantagen oder Bauernhöfe weiterzugeben.
Auf unserer Rückfahrt nach Ella sitzen wir in einen Waggon der 2. Klasse, der wegen einer Gruppe junger Touristen sehr laut ist. Vielleicht sollten wir uns langsam damit abfinden, die 3. Klasse zu buchen.
Nach dem heutigen Treffen freuen wir uns, mehr über die biodynamische Landwirtschaft zu erfahren, und obwohl wir bereits einen sehr guten Partner für Tee in Indien haben, ist ein duftender Ceylon-Tee immer noch eine gute Alternative für eine Gewürztee-Kreation. Vielleicht mit Zimt?
Ja, alle Tees stammen von einer einzigen Pflanzenart, der Teepflanze oder der Camellia Sinensis, die einem Strauch ähnelt. Die Geschmacksrichtungen variieren hingegen je nach Region (Ceylon, Darjeeling, Assam, Nilgiri...), genauso wie die Gewürze. Wie wäre es dann mit einem 100% natürlichen Zimttee aus Ceylon?
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